Mal ein Blick zurück

Hier ein interessanter Tipp von Jo Pfeifer, der bei einer Unterrichtsvorbereitung auf einen Text der Pliezhäuser Geschichtswerkstatt gestoßen ist (Steinzeit bis Gegenwart Gemeinde Pliezhausen). Hier heißt es auf Seite 9:
„Die Zeit der Hungersnöte zwischen 1846 und 1857

Ein Auszug aus einem Aufruf im Reutlinger Amtsblatt vom 16. 3. 1852 zeigt, wie groß die Not der Armen in Pliezhausen war: „Einer unabweisbaren Pflicht genügend, rufen wir die Bewohner Reutlingens und der Umgebung um Hilfe für die vielen hunderte elender Mitmenschen, welche unser durch seine Verarmung längst traurig berühmter Ort in sich schließt … und die Zahl derer, welche von jetzt an bis zur Ernte weder Lebensmittel noch Geld oder Credit zur deren Herbeischaffung besitzen, auf nahezu 1000 angeben.

Dass wir an die christliche Barmherzigkeit … uns wenden … sei hier beigefügt, aber auch darauf hingewiesen, was es heiße, eine Suppenanstalt 4 Monate für etwa 1000 Hungernde fortzuführen …“
Auswanderung

Da es im 18. und 19. Jahrhundert für viele Menschen keine Arbeit gab und die Armut den Alltag regierte, entschlossen sich zwischen 1750 und 1900 rund 500 Pliezhäuser zur Auswanderung. 1817 verließen allein etwa 60 Personen ihr Dorf in Richtung Kaukasus. Zwischen 1840 und 1881 zog es 300 Pliezhäuser nach Amerika. 60 Auswanderer gingen in andere Länder. Weitere 60 Personen sind in dieser Zeit ohne Angabe eines Ziels ausgewandert und gelten als verschollen.“